Auf Ibizas unzähligen Wanderwegen kann man sich wunderbar bei einem Spaziergang am Meer verlieren oder ausgiebig Streifzüge durch die atemberaubende Landschaft unternehmen. Besonders in Sant Josep findet man sie noch, diese verborgenen Ecken, wie den Küstenabschnitt Sa Caleta, der nicht nur zum Wandern einlädt, sondern Sie auch auf eine Entdeckungsreise durch die Geschichte Ibizas und Formenteras mitnimmt.
Hier befinden sich die Überreste der ersten phönizischen Siedlung der Insel, deren Bewohner wohl die Ersten waren, die den beeindruckenden Ausblick auf den Klippen genießen konnten. Lassen auch Sie sich auf einer der schönsten Wanderstrecken Ibizas in die Vergangenheit entführen und verlieben Sie sich in die Westküste von Sant Josep.
Schwierigkeit
Entfernung: 1,87 km.
Geschätzte Zeit: 1,5 Stunden (Ida).
Empfehlungen: Tragen Sie Sportschuhe, Sportbekleidung und Wasser.
Der Weg startet in einer Gegend, die gemeinhin als Sa Caleta bekannt ist, doch die eigentliche Besucherattraktion ist der Sandstrand Es Bol Nou unterhalb der rostroten Steilküste. Von hier aus führt der Weg nach Punta des Jondal zum nächsten, weiter nördlich gelegenen Strand Cala Jondal. Es Bol Nou bietet dem Betrachter ein außergewöhnliches, kontrastreiches Farbenspiel zwischen dem flachen, türkisblauen Wasser und der roten Tonerde der Klippe, die sich weiter unten im hellen Sand verläuft. Dieser paradiesische Ort lädt zum Verweilen und Baden im flachen Wasser ein, bevor man zu einem Spaziergang durch die umliegende Landschaft aufbricht.
Auf dem Wanderweg hinauf zu den Klippen von Es Bol Nou befindet sich die phönizische Siedlung von Sa Caleta aus dem 8. Jahrhundert v.Chr., die eine Schlüsselrolle für das Verständnis der Geschichte Ibizas spielt. Heute werden die Ruinen von einem einfachen Metallzaun vor dem Verfall bewahrt, dem in Kürze ein Informationszentrum folgen soll, das sich aktuell im Bau befindet. Das Zentrum soll die Geschichte, die sich hinter den Ruinen verbirgt, anschaulich machen. Bei einem Rundgang auf dieser kleinen Halbinsel bekommt man einen Eindruck davon, wie sich das Leben der frühen Siedler gestaltete, die im 6. Jahrhundert v. Chr. ihre Siedlung ohne augenscheinliche Anzeichen eines Kampfes wieder verließen. Hier befinden sich auch Reste von Bunkern aus den 1940er-Jahren, die die Insel im Zweiten Weltkrieg vor Luftangriffen der Alliierten schützen sollten. Dies war glücklicherweise nicht nötig und die Anlage wurden in den Sechzigerjahren komplett aufgegeben.
Sobald man Es Bol Nou im Süden hinter sich lässt, entdeckt man, dass dies nicht der einzige Strand in der Gegend ist. Hinter der Halbinsel mit der Phöniziersiedlung befindet sich versteckt gelegen der kleine Naturhafen Sa Caleta. Auch hier kann man baden und sogar schnorcheln und durch die Taucherbrille viele interessante Details auf dem felsigen Meeresgrund entdecken. Die Bucht liegt geschützt vor Unwettern und ist von vielen der typischen Fischerhäuschen gesäumt, die Ibizas Küste so malerisch machen. Von dieser Bucht aus stachen vor vielen Jahrhunderten schon die Phönizier in See, denen der Hafen zugleich als Begrenzung ihrer Siedlung diente. Hiervon findet man allerdings keine archäologischen Überbleibsel mehr, da der Hafen über Generationen hinweg bis in die heutige Zeit für die Fischerei genutzt wurde.
Ein Stück weiter entlang der Küste trifft man auf die anliegende Landstraße, doch wenn man sich direkt am Wasser hält, tut das der Schönheit der Steilklippen mit ihren verborgenen Winkeln keinen Abbruch. Hier kann man sich in Ruhe niederlassen und die Natur genießen. Wenn wir der Uferlinie weiter folgen, gelangen wir nach Es Codolar, ein ruhiger, weitläufiger Steinstrand fernab vom Tourismusbetrieb. Entlang des Weges befinden sich einige Fischerhütten, die von der Fischereitradition Ibizas zeugen und zu einem Sonnenbad abseits der belebten Strände einladen. Außerdem lohnt sich ein Besuch in der kleinen Bucht Sa Cova de Ses Dones, wo man in Ruhe inmitten der Natur baden und entspannen kann.
In Es Codolar endet dieser abwechslungsreiche Wanderweg. Wer in den Abendstunden hier ankommt, kann im Spätsommer einen unvergesslichen Sonnenuntergang beobachten – der perfekte Abschluss einer Wanderung durch die magisch-schöne Küstenlandschaft von Sant Josep.