Fira de la Sal
lm Oktober wird an den Salinen von Ibiza die Feria de la Sal, das Salzfest, gefeiert. Es ist zugleich eine neue Attraktion für Touristen und dient der Verbreiten von Tradition und Kultur
Organisiert wird die Veranstaltung vom Rathaus Sant Josep, der lnselverwaltung Consell d’Eivissa und dem Naturpark Ses Salines d’Eivissa i Formentera. lm Mittelpunkt steht hierbei das ehrende Andenken an all die Salinenarbeiter. Den ganzen Tag über können Besucher bei verschiedenen Aktivitäten die Traditionen der manuellen Salzgewinnung kennenlernen.
Ein erklärtes Ziel des Festes ist es, einen Anreiz für Touristen und Einheimische gleichermaßen zu schaffen und so die Touristensaison zeitlich zu entzerren. Außerdem sollen Traditionen, Kultur und Tourismus einander nähergebracht werden. Zu diesem Zweck finden Veranstaltungen rund ums Brauchtum der Salzgewinnung statt – ein vielseitiges Angebot, dass es Besuchern erlaubt, den Naturpark mit ganz anderen Augen zu betrachten.
GESCHICHTE
In der Antike war Salz ein bedeutender Rohstoff und wurde zum Konservieren von Lebensmitteln verwendet. Schon die phönizischen Siedler legten die ersten Salinen an und handelten mit eingesalzenem Fisch – eine Tradition, die sich bis heute fortsetzt. Historisch betrachtet trug dieser Handel maßgeblich zum Reichtum lbizas bei. Die Wirtschaft erlebte eine Blütezeit und es konnten eine Universität, eine Regierung gegründet und Verteidigungsmauern und Wehrtürme errichtet werden.
DIE SALINEN UND IHRE ARBEITER
Das Fest beginnt mit einem fogueró, dem traditionellen Zusammenrufen aller Salinenarbeiter der lnsel zur Salzernte an der Era de l’Antic Munt de Sal, einem an eine Tenne erinnernden kreisfürmigen Platz am alten Salzberg.
Die Torre de sa Sal Rossa, der“Turm des Roten Salzes“ schützte früher den alten Umschlagplatz für Salz und bietet heute Besuchern historisch inspirierte Führungen mit Schauspielern, die Wachtposten, Salinenarbeiter und Piraten darstellen.
Die Hauptattraktion bildet die Nachstellung der historischen Salzgewinnung durch die Salinenarbeiter in den flachen Becken. Die Darsteller benutzen dafür echte historische Geräte. In dieser Form wurde das Salz bis ins Jahr 1955 gewonnen, bis die spanische Salinengesellschaft „Salinera Española“ die Mechanisierung des Prozesses vorantrieb. Viele Jahre später haben nun die Besucher die Gelegenheit, eine authentische Nachstellung zu erleben und dabei den Schilderungen eines ehemaligen Salinenarbeiters zuzuhoren.
NATUR
Der naturpark ses salines d’Eivissa i Formentera ist wegen seiner Artenvielfalt und zahlreichen Ökosysteme der wertvollste Naturraum der pitiusen. Den ganzen Morgen über finden ausgehend vom Forschung – und Dokumentationszentrum (Centro de Interpretación) Führungen durch die einzigartige Landschaft statt.
TRADITION UND GASTRONOMIE
Hier können Besucher etwas über die historische Verwendung von Salz zum Einlegen von Oliven, Fleisch und getrocknetem Fisch lernen. Abgerundet wird die Veranstaltung mit der Verkostung eines traditionellen Pokelfleischgerichts mit Kohl: „Huesos con col“.
Auch die nahegelegenen Restaurants bieten heute ein spezielles Menü mit typischen, saisonalen Gerichten und ibizenkischem Salz an.
Die Folkloregruppe von Sant Jordi führt einen traditionellen ibizenkischen Tanz auf und die Pfarrgemeinde demonstriert ein althergebrachtes christliches Ritual, das Salpassa, bei dem Weihwasser und Salz auf den örtlichen Türschwellen abgelegt wurden um die Bewohner zu schützen.
KULTUR UND HISTORISCHES ERBE
In den AusstellungsrÄumen „La Nave„werden Filmausschnitte gezeigt. Hier klaren Historiker und frühere Salinenarbeiter in Vorträgen über die geschichtliche Bedeutung der Salzgewinnung und das Erbe der Salzindustrie auf. Außerdem kann man den historischen Brunnen Pou des Carbó besuchen, der seit 1735 bis heute Wasser spendet und bei verschiedenen Arbeitsschritten der Salzernte genutzt wurde.
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